Mit dem KAYAKKOLLEKTIV formuliert LPR.Architekten eine temporäre, schwimmende Stadtinsel auf der Kleinen Weser – ein hybrider Ort für Kultur, Sport, Erholung und Stadterleben, an der Schnittstelle von Wasser und urbanem Raum. Der Entwurf begreift den Fluss als Ressource im Klimawandel, als sozialen Möglichkeitsraum und als Bühne für neue Formen städtischer Teilhabe.

Zwischen Teerhof und Neustadtufer – außerhalb des Geltungsbereichs der Bundeswasserstraße – entsteht eine modulare Plattform mit rund 1.100 m² Grundfläche. Zusammengesetzt aus koppelbaren Schwimmkörpern und barrierefrei erschlossen von der unteren Promenade aus, ist die gesamte Struktur rückstandsfrei demontierbar und wiederverwendbar. Die Tragstruktur trägt ein hölzernes Deck, das durch leichte Sonnensegel überspannt wird. Modulare Aufbauten in Containerbauweise nehmen Technik, Infrastruktur und potenzielle Nutzungen auf.

Versorgt wird das KAYAKKOLLEKTIV über Wasser- und Stromanschlüsse von Landseite; ergänzt um eine PV-Anlage und eine Wärmepumpe mit Wasserbezug aus der Kleinen Weser. Die Gebäudetechnik wird sichtbar in einem Technikcontainer untergebracht – zugänglich als Teil des pädagogischen und gestalterischen Konzepts.

Das KAYAKKOLLEKTIV fungiert als neuer stadtnaher Ankerpunkt zwischen Werdersee und Innenstadt – ein Ort der offenen Zugänglichkeit ohne Konsumzwang. Mit Angeboten wie Flussschwimmen, Freiwasserstrecken, Kajakverleih, Aqua-Sport, Veranstaltungen, urbaner Gastronomie und kulturellem Programm entsteht ein temporärer Kultur-, Sport- und Erholungsraum. Die Idee des öffentlichen Stadtraums wird hier auf das Wasser erweitert – die »Stadt im Fluss« wird konkret erlebbar.